Dekanat Rüsselsheim

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        Tagung der Dekanatssynode

        Ehrenurkunde für Walter Zorn

        Heidi Förster

        Die Mitglieder des regionalen Kirchenparlaments des Ev. Dekanats Groß-Gerau-Rüsselsheim haben am 8. März 2024 bei ihrer Tagung im Groß-Gerauer Landratsamt Walter Zorn nach acht Jahren im Vorstand der Dekanatssynode feierlich verabschiedet. Von Probst Stephan Arras bekam der 69-jährige eine Ehrenurkunde überreicht.

        In seiner Rede würdigte der ehemalige Vorsitzende Holger Tampe dessen 40-jährigen Dienst im Ehrenamt in unterschiedlichen Gemeinden und Funktionen für die Menschen in der Kirche. Der in Heusenstamm geborene Elektromaschinenbauer war 21 Jahre Kirchenvorsteher in Urberach und Groß-Gerau-Berkach, davon 12 Jahre als Vorsitzender und 14 Jahre Synodaler in den Dekanaten Rodgau und Groß-Gerau-Rüsselsheim, davon acht Jahre im Dekanatssynodalvorstand (DSV). Besonders würdigte auch Dekanin Heike Mause dessen „Herzensprojekt“, die Kirchengemeinden zu entlasten, indem Ev. Kindergärten seit 2021 in gemeindeübergreifender Trägerschaft im Dekanat (GüT) geführt werden. Damit werden inzwischen 14 Kitas und ca. 300 Mitarbeitende mit professioneller Geschäftsführung unter dem Dach der Dekanatsträgerschaft betreut und verwaltet. Dekanin Heike Mause tritt die Nachfolge als Vorsitzende des Trägervorstands an und freut sich auf die Zusammenarbeit, „um die Bildungsarbeit in unserer Region zu stärken.“
        Heike Mause betonte die Aufgabe, Kirche in unserer Region zukunftsfähig zu gestalten mit Blick auf den Prozess ekhn2030. „Dazu gehört es, strukturelle Prozesse voranzubringen. Wir werden den Bestand der Gebäude ab Ende dieses Jahres mit Beginn des neuen Jahres 2025 miteinander evaluieren und Entscheidungen in der Prioritätensetzung vorantreiben. Die Nachbarschaftsräume haben sich gebildet und neue Formen der Zusammenarbeit, Rechtsformen gilt es zu definieren. Die Verkündigungsteams werden gegründet, um die inhaltliche Arbeit zu stärken.“
        Die Vorsitzende des Dekanatssynodalvorstandes, Gisela Kögler betonte, dass der DSV die in der Herbstsynode 2023 zu Nachbarschaftsräumen verbundenen Kirchengemeinden bei diesen nächsten Schritten „mit stärkster Kraft unterstützen und begleiten wird“.  Mit den Einsparungen im Prozess ekhn2030 will die Evangelische Kirche dem Mitgliederschwund Rechnung tragen, „aber nicht nur das, sondern durch die Bündelung unserer Kräfte wieder Energie freisetzen, unsere Kirche, jetzt zwar kleiner, neu und anders beleben, eben wieder sichtbarer nach außen werden und in die Gesellschaft wirken", so Gisela Kögler.
        In einem Grußwort zum Weltfrauentag richtete Anja Schwier-Weinrich, geschäftsführende Pfarrerin des Landesverbandes der Evangelischen Frauen in Hessen und Nassau e.V., einen Appell an die Delegierten aus den Kirchengemeinden, „aufzuhören, nett zu sein und laut einzutreten für das, was uns Frauen wichtig ist.“ Dazu gehöre auch, Care-Zeiten gerecht zu verteilen und anzuerkennen und gleichen Lohn zu fordern. In ihrer Berufsbiographie verdienten Frauen im Schnitt 340.000 Euro weniger als Männer. Neben drohender Altersarmut ging Schwier-Weinrich auch auf die erschreckende Tatsache ein, dass jeden dritten Tag im letzten Jahr eine Frau von einem Mann ihrer Familie hingerichtet wurde.
        Die Delegierten aus den Kirchengemeinden beschäftigten sich bei ihrer Tagung auch mit dem Umgang mit sexualisierter Gewalt in der Kirche. Die im Januar veröffentliche Aufarbeitungsstudie ForuM zur sexualisierten Gewalt in der evangelischen Kirche trägt dazu bei, dass offen in Kirche und Gesellschaft darüber geredet wird. „Es widerspricht all dem, wofür Kirche steht. Kirche muss ein sicherer und stärkender Ort sein. Kirche ahndet Verstöße, Kirche lebt Prävention und sensibilisiert für das Thema mit den Betroffenen“, so Dekanin Heike Mause. „Wir sind als Kirche gut beraten, offen über das Thema zu sprechen, umso mehr Schutz bieten wir Betroffenen“, so Pfarrer und DSV-Mitglied Wolfgang Prawitz. Für die Aufarbeitung und Prävention hat sich ein bundesweites Beteiligungsforum gebildet, in dem Betroffene bei allen Entscheidungen zur Prävention, Intervention und Aufarbeitung sexualisierter Gewalt mitwirken. Im Ev. Dekanat Groß-Gerau-Rüsselsheim werden das Schutzkonzept mit den Präventionsbeauftragten Bernd Altmann und Isabelle Duhmer aktualisiert und Schulungen vorbereitet.
        „Wir tun gut daran, Leiden anzuerkennen und Leiden zu lindern“, so Prawitz. Er verweist darauf, dass Betroffene hierfür unter https://ekhn.integrityline.app/ mit einer Vertrauensperson in Kontakt treten können.
        In einem Zwischenbericht zur Visitation stellten Propst Stephan Arras und der Visitationsbeauftragte Dr. Frank Löwe erste Ergebnisse der bisher 23 stattgefundenen Besuche in Kirchengemeinden des Dekanats vor und hoben vor allem „Schätze“ der gemeindlichen Arbeit, der historischen Kirchen und Neugestaltungen sowie Projekte der Interkulturalität und der Zusammenarbeit mit den Kommunen hervor.

        Mit dem diesjährigen Ökumenischen Projekt, werden die Kirchengemeinden die Frankfurter Bildungsstätte Anne Frank unterstützen und so ihr Engagement gegen Antisemitismus ausdrücken. Die Bildungsstätte Anne Frank bietet ein umfassendes pädagogisches Programm, das sich sowohl an Jugendliche als auch Erwachsene richtet. In Seminaren, digitalen Bildungsangeboten, Trainings und Workshops werden sowohl historische als auch aktuelle Themen wie Antisemitismus, Rechtsextremismus, Mediation oder Zivilcourage behandelt. Zudem werden Fortbildungen für Multiplikatoren sowie Gespräche mit Zeitzeugen und Austauschprogramme angeboten. 

        Heidi Förster
        Öffentlichkeitsarbeit

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